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Lola Montez

* 17. Februar 1821, + 17. Januar 1861 

Lola Montez war Tänzerin, Schauspielerin, Salondame, Autorin und Vortragsreisende. 

Sie war eine die ambivalent zu beurteilen ist, die ich hier aber zutiefst bewundern darf, denn sie war frech, mutig und blitzgescheit. Eine Kunstfigur, die etwas bewegen wollte und sich über alle Konventionen hinwegsetzte. 

Geboren wurde Eliza Rosanna Gilbert, so der echte Name von Lola Montez, als Tochter einer 15-jährigen Hutmacherin und eines englischen Soldaten in Irland. Ihr Vater starb als sie zwei Jahre alt war in der Kolonialarmee in Indien. Eliza kam in ein Mädchenpensionat nach England. Ihre Mutter wollte sie als Teenagerin mit einem reichen 64-jährigen Mann verheiraten, doch Eliza brannte mit ihrem Freund Thomas James durch und verließ ihn bald darauf nach einer kurzen und unglücklichen Ehe. Eine Scheidung war allerdings damals für Frauen eine soziale Bruchlandung, doch auch darauf pfiff sie und reiste nach Spanien, lernte Spanisch, nahm Tanzunterricht und entschied sich dazu das aufregende Leben einer Künstlerin zu führen. Zurück in England gab sie sich als Witwe eines erschossenen Putschisten aus, nannte sich fortan Lola Montez und wurde Tänzerin mit einem eigenen Bühnenprogramm. 

In Europa eilte ihr bald der Ruhm als Femme fatale voraus und sie log und betrog, warf mit Champagnergläsern und in Berlin soll sie sogar einen Polizisten vor Zorn die Reitgerte durchs Gesicht gezogen haben. 

Während einer Audienz bei König Ludwig I verliebte er sich Hals über Kopf in Lola und sie bekam ab da eine fürstliche Bezahlung von 10.000 Gulden jährlich. Ganz München echauffierte sich darüber, dass Ludwig sie mit Geld und Geschenken bewarf und man befürchtete, dass sie den König zunehmend auch politisch beeinflussen könnte. 

Am 1. März 1847 zog ein johlender Mob zu der Wohnung von Lola und rief: „Die Hure muss weg, sie hat den Monarchen verhext!“. Die mutige Lola öffnete lachend mit einem Glas Champagner die Fenster und bewarf die Menge mit Kamellen. 

Die Männer packten sie in eine Kutsche und brachten die tobende Frau aus der Stadt. 

Nach einigen heimlichen Treffen mit König Ludwig und einer weiteren gescheiterten Ehe zog Lola in die USA und startete dort ihre zweite Karriere als Autorin, Vortragsreisende  und Schauspielerin.

Nach einem Schlaganfall im Sommer 1860 starb Lola Montez am 17. Januar 1861 an einer Lungenentzündung.

Das ganze Leben ist eine Bühne! Und Lola eine der mutigsten, trotzigsten und charmantesten Draufgängerinnen aller Zeiten. Sie pfeift auf Konventionen und nimmt sich, was sie will: »Ich verlange nur, dass eine große Frau nach denselben Maßstäben betrachtet wird wie ein großer Mann«, schreibt sie. »Wenn die Herren der Schöpfung dies ablehnen, dann werde ich fragen, nach welchem göttlichen Recht ihnen ein Leben der Vergnügungen zusteht, das den Frauen untersagt ist.« 

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