
ADA BLACKJACK
* Mai 1898 in Spruce Creek bei Solomon, Alaska als Ada Deletuk | + Mai 1983 in Palmer, Alaska
Ada Blackjack war die einzige Überlebende einer Expedition zur Wrangelinsel Anfang der 1920erJahre.
Ada war nach einer missbräuchlichen Ehe geschieden und musste sich allein um ihren Sohn, der Tuberkulose hatte, kümmern.
Sie arbeitete als Putzfrau und Näherin, doch die Kosten für die Behandlung der Krankheit waren zu hoch und sie musste ihren Sohn in ein Kinderheim geben, mit der Hoffnung, dass er dort ärztliche Hilfe bekommt.
Als sie die Gelegenheit bekam als Köchin und Näherin an einer Expedition teilzunehmen, sagte sie als einzige indigene Frau zu. Der Rest der Besatzung waren weiße Männer und eine Katze namens Vic.

Das Team erreichte die russische Wrangelinsel am 16. September 1921. Das Ziel der Expedition war, die Insel für Großbritannien und Kanada zu kolonisieren und zwei Jahre dort zu leben.
Allerdings waren die mitgebrachten Vorräte nach nur einem halben Jahr aufgebraucht und der Plan, sich dann von den Ressourcen der Insel zu ernähren funktionierte nicht auf Dauer.
Wegen des harten Klimas gab es keine essbaren Pflanzen und die Tiere, die dort lebten, waren Eisbären, Robben und Polarfüchse.
Ein Versorgungsschiff konnte wegen des Eisganges die Insel nicht erreichen und so waren die Expeditionsteilnehmer auf sich allein gestellt. Bald erkrankte einer der Männer an Skorbut und die restlichen drei machten sich zu Fuß auf den Weg nach Sibirien, um Hilfe zu holen. Seitdem gelten sie als vermisst.
Ada pflegte den Kranken mit Hingabe und erkannte bald, dass sie auf sich allein gestellt war und um zu überleben lernen musste, wie man Holz hackt, Feuer macht, schießt und jagt.
Die 1 Meter 50 große Frau, die ständig sehr ängstlich und unsicher war, sich immer nur unterordnete und alles fürchtete (Eisbären waren ihr größter Albtraum), kämpfte um ihr Überleben.
Nachdem der letzte der Männer an den Folgen von Skorbut starb, lebte sie noch zwei Monate allein auf der Insel. Sie baute eine Plattform, um Eisbären früher erspähen zu können, lernte Fallen aufzustellen, zu jagen und kümmerte sich liebevoll um das letzte Lebewesen, das ihr noch zur Seite stand: Die Katze Vic.
Am 19. August 1923 wurde sie endlich von einem Versorgungsboot gerettet.
Ihr wurde später weder das erweiterte Gehalt ausgezahlt, noch die Anerkennung gezollt für ihre Leistungen.
Diese bescheidene, ängstliche, zierliche und kleine Frau wuchs über ihre Grenzen hinaus. Um zu überleben, entwickelte sie eine unbändige und beachtliche Stärke.